Respect-Seder am Pessach-Scheni
«Denn ihr seid selbst Fremde gewesen»
Für muslimische, jüdische, christliche und weitere Menschen, die sich für den Dialog interessieren
Eingeladen: Rabbiner Noam Hertig, Imam Muris Begovic und Pfarrerin Paula Stähler
Dienstag, 28. Mai 2024, in Zürich- Wiedikon*, 18.15 Uhr
* Die genaue Adresse wird nach Anmeldung bekanntgegeben.
Am jüdischen Feiertag Pessach wird in jeder Generation anhand von Ritualen und besonderem Essen der Auszug aus Ägypten vergegenwärtigt und reflektiert: Was bedeutet für uns Freiheit? Wie ist es, versklavt zu sein? Am Seder wird die Geschichte mithilfe eines speziellen Büchleins, der «Haggadah», erzählt und gesungen. «Seder» bedeutet «Ordnung», weil das Essen und die Rituale in einer bestimmten Reihenfolge geordnet sind. Im Koran wird davon inhaltlich in der Geschichte von Moses / Musa erzählt. Für die Christ:innen ist die Geschichte der Befreiung aus der Sklaverei eine wesentliche Basis für ihr Verständnis von Ostern: Dass der Jude Jesus Pessach gefeiert hat, verbindet zusätzlich.
Und zu diesen angespannten Zeiten ist der Austausch doppelt so wichtig!
Eingeladen sind Jugendliche, Erwachsene, Senior:innen, Einheimische, Zugewanderte, Flüchtlinge, um am innovativen Respect-Seder teilzunehmen und weitere Kolleg:innen mitzubringen.
Nur mit Anmeldung bis am 20. Mai 2024 an respect@ncbi.ch / 044 721 10 50
Essen: Das koschere Essen wird von einem koscheren Catering vorbereitet.
Kosten: Es wird eine freiwillige Kollekte am Abend geben. Alle sind mit Voranmeldung willkommen.
Was ist ein Pessach-Seder? Was ist Pessach Scheni?
Wir treffen uns dieses Jahr ungefähr zum sogenannten «Pessach Scheni» („zweites Pessach“), welches einen Monat nach Pessach stattfindet. Wenn jüdische Menschen zur Zeit des Tempels an Pessach nicht in der Lage waren, das Pessach-Lamm darzubringen, war Pessach Scheni das Datum, an dem man dies nachholen konnte. Pessach Scheni symbolisiert damit auch das Nachholen von Verpasstem, eine zweite Chance.
Und ein «Respect-Seder»?
Am Respect-Seder werden Rituale aus dem traditionellen Seder miterlebt und Zusammenhänge mit dem Zusammenleben von jüdischen, muslimischen, christlichen und anderen Menschen angeschaut.
«Wie ein Einheimischer soll euch der Fremde gelten, der bei euch lebt. Und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid selbst Fremde gewesen im Land Ägypten. Ich bin der Herr, euer G‘tt.» (Leviticus / 3. Buch Mose / Wajikra, 19,34).
Welche Bedeutung hat diese Aussage für jüdische, muslimische und christliche Menschen im Umgang miteinander, mit Fremden und mit Flüchtlingen heute? Wann brauchen wir und andere eine zweite Chance? Nutzen wir sie?